Paul Julius Kleiber

Die Sprache der stillen Linien und freien Bögen

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von Marcellus Menke am 27. Juni 2015, keine Kommentare

Im Leben von Paul Julus Kleiber ist Reisen so etwas wie ein dem künstlerischen Gestalten kontrapunktisch entgegengesetztes Leitmotiv. Es ist nicht das einzige, aber vielleicht das bestimmenste, zumindest das, das am prägensten in Erscheinung tritt. Dabei gibt es, zunächst einmal überraschend für den sich kosmopolitisch verstehenden Kleiber, auch einige Tagebucheintragungen, in denen er das Reisen als Last beschriebt. Er beklagt sich über die Unstetigkeit, die Unruhe, die das Reisen mit sich bringe und die Unrast, die ihn am künstlerischen Schaffen hindere. Gleichzeitig, und das ist der überwiegende Teil der Tagebucheinträge, sind für ihn die bereisten Orte eine der zentralen Inspirationsquellen seines Schaffens. Viele seiner Werke lassen sich nur vor dem Hintegrund der Orte ihres Entstehens richtig einordnen und verstehen.

Es ist deshlab nicht überraschend, dass Michale Antenberg, der Werk und Leben Kleibers wie kein zweiter kennt, bei seinen Reisen auch, wo immer es sich anbietet, versucht Kleibers Orten der Inspiration nachzuspüren. Nach einer längeren Periode des Reisens, vor allem durch das südliche Europa, aber auch nach Amerika und in das von Kleiber nicht bereiste Asien, ist Michale Antenberg jetzt wieder zurück und widmet sich mit viel neuer Inspiration der weiteren Erschließung des Kleiberschen Werkes.